Gegen die TYPO3 Community

TYPO3 Handbuch für Redakteure

Seit 2011 bieten wir auf dieser Website das TYPO3 Handbuch für Redakteure an. Nach 13 Jahren musste das TYPO3 Handbuch offline genommen werden.

Was ist passiert?

Die TYPO3 Association geht gegen die TYPO3-Community und ihre Unterstützer vor, indem markenrechtliche Ansprüche geltend gemacht werden. Das Ziel scheint zu sein, Angebote der Community – wie z.B. Blogs, Foren oder auch TYPO3 Handbücher – aus dem Markt zu drängen und möglichst nur noch die „offiziellen“ TYPO3-Dokumentationen zuzulassen. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch das Protokoll der Generalversammlung 2022: auf Seite 17 steht:

Im Jahr 2021 haben wir 40 Fälle bearbeitet, in vielen Fällen unterstützt von unserem Markenanwalt Euromaier.

 

32 Fälle betrafen Domainnamen, davon 19 Top-Level-Domains. Die meisten dieser Domains befinden sich jetzt in den Händen der T3A.

 

Diese Aussage assoziiert, dass es vornehmlich darum geht, den Betreibern ihre Domains wegzunehmen und sie zu besitzen und nicht darum, diese Domains auch (wie das zuvor der Fall war) zu nutzen und mit Inhalten und Leben zu füllen.

Auch wir, als Betreiber des TYPO3 Handbuchs für Redakteure, haben nunmehr Post vom Markenrechtsanwalt der TYPO3 Association erhalten mit der Aufforderung, das TYPO3 Handbuch offline zu nehmen.

Wie ging es für das TYPO3 Handbuch weiter?

Wir haben argumentiert, dass es sich bei TYPO3 um ein – im Vergleich zu vielen anderen CMS-Systemen – sehr komplexes CMS handelt. Viele Unterstützer haben mit Informationsangeboten wie Blogs, Foren und Anleitungen dazu beigetragen, dieses komplexe System verständlicher zu machen und Hilfestellungen zu geben. Sie haben damit dazu beigetragen, dass TYPO3 Verbreitung fand und erfolgreich wurde.

Das TYPO3 Handbuch für Redakteure war bei dieser Erfolgsstory ein Baustein von vielen. Bei weitem nicht der einzige, aber ein Baustein ganz im Sinne des Mottos von Kasper Skårhøj, dem Erfinder von TYPO3: Inspiring people to share!

Dementsprechend ist es aus unserer Sicht nicht fair, wenn die TYPO3 Association nun gegen diejenigen vorgeht, die maßgeblich zum Erfolg von TYPO3 beigetragen haben. Wir haben uns deshalb darum bemüht, von TYPO3 die Genehmigung zu erhalten, unser TYPO3 Handbuch für Redakteure unter der mehr als einem Jahrzehnt aufgebauten und bekannten URL weiterbetreiben zu dürfen. Ein Ansinnen, welches von der TYPO3 Association abgelehnt wurde.

Unser erfolgreiches TYPO3 Handbuch

Unser TYPO3 Handbuch für Redakteure wird für die Keyphrase TYPO3 Handbuch seit mehr als einem Jahrzehnt von Google auf Platz 1 gerankt. Eine Erfolgsstory, auf die wir schon ein bisschen stolz sind. Umso trauriger ist es, dass wir das TYPO3 Handbuch für Redakteure nun abschalten mussten. Bis zu 60.000 Besucher jährlich und bis zu 300 Besucher täglich haben sich auf unserer Website über TYPO3 informiert.

An dieser Stelle: vielen Dank für eure Besuche und euer Vertrauen!

 

Auch wenn unser TYPO3 Handbuch nicht mehr auf die aktuellen TYPO3-Versionen Bezug genommen hat, so waren die bereitgestellten Informationen in großen Teilen „zeitlos“ und haben durchaus noch auch für neuere T3-Versionen „gepasst“. Das TYPO3 Handbuch für Redakteure war wohl eines der, wenn nicht das umfangreichste deutschsprachige Handbuch, welches online und kostenlos bereitgestellt wurde.

Wenn ihr es weiterhin benötigt, würden wir darüber nachdenken, es als PDF bereitzustellen – allerdings müssten wir dafür dann eine Gebühr verlangen. Bei Interesse sind Anfragen an möglich. Gibt es ausreichend viele Interessente (und nur dann) lohnt es sich für uns, die bisherige Online-Version des TYPO3 Handbuchs für Redakteure entsprechend als PDF aufzubereiten.

Was würde Kasper Skårhøj zu den Vorgängen rund um unser T3 Handbuch sagen?

TYPO3 wurde von Kasper Skårhøj entwickelt. Kasper Skårhøj war auch Gründungsmitglied der im November 2004 gegründeten TYPO3 Association.

Kasper Skårhøj hatte das CMS-System zunächst kostenpflichtig angeboten. Er erkannte aber schnell, dass das TYPO3-CMS nur dann Erfolg haben konnte, wenn er es als Open Source anbietet und andere Entwickler sowie Unterstützer mithelfen.

In einem Interview mit der Zeitschrift Phlow, das nicht mehr online ist, welches wir jedoch vor Jahren heruntergeladen haben, beschreibt Kasper seine Motivation und seine Beweggründe. Wir wissen nicht, was Kasper dazu sagen würde, dass die TYPO3 Association nun gegen die TYPO3-Unterstützer vorgeht. Vor dem Hintergrund des Interviews ist es aber nur schwer vorstellbar, dass er das Vorgehen gutheißen würde.

Umfrage zum TYPO3 Handbuch für Redakteure

[Hinweis: die Umfrage benötigt JavaScript und wird bei deaktiviertem JavaScript und ggf. auch im „Privaten Browser“ nicht angezeigt.]

FAQ zum T3 Handbuch für Redakteure

Seit wann gibt es euer TYPO3 Handbuch für Redakteure?

Das TYPO3 Handbuch wurde 2011 veröffentlicht und musste am 15.04.2024 auf Betreiben der TYPO3 Association eingestellt und offline genommen werden.

Warum verlangt die TYPO3 Association erst jetzt die Abschaltung?

Wir haben das TYPO3 Handbuch von 2011 bis 2024 kostenlos für jedermann / jederfrau angeboten. Obwohl sich die TYPO3 Association bereits 2008 die Namensrechte an „TYPO3“ gesichert hat, wurden wir erst im März 2024 dazu aufgefordert, unser TYPO3 Handbuch offline zu nehmen.

Über die Gründe können wir nur spekulieren. Der Schriftverkehr lässt vermuten, dass die TYPO3 Association nun das Ziel hat, seine eigenen, „offiziellen“ Handbücher zu forcieren (leider derzeit nur auf Englisch verfügbar). Da passte es möglicherweise nicht ins Konzept, dass unser TYPO3 Handbuch für Redakteure bei Google auf Platz 1 rangierte und damit deutlich besser gerankt war und somit auch schneller und besser gefunden wurde.

Offenbar stufte Google unser TYPO3 Handbuch für Redakteure als relevanteste Quelle für Informationen für TYPO3 Redakteure ein.

Wie könnt ihr uns unterstützen?

Ihr findet das Vorgehen der TYPO3 Association nicht in Ordnung?

Ihr könnt uns unterstützen, indem ihr auf euren Webseiten, Blogs, Foren (etc.) auf das Problem aufmerksam macht und auf https://typo3-handbuch.net verlinkt.

Auch über eure Social-Media-Accounts könnt ihr die Problematik thematisieren und eure Follower informieren.

Warum war das TYPO3 Handbuch nicht mehr topaktuell?

Wer schon einmal ein solches Handbuch erstellt hat, weiß, wie viel Aufwand die Realisation mit sich bringt: von der didaktischen Konzeption über das Verfassen der Texte, die Erstellung und Beschriftung der Screenshots bis hin zur Realisation der zugehörigen Website steckt viel Arbeit dahinter. Auch der laufende Betrieb (z.B. die Beantwortung von Benutzeranfragen oder die Systemwartung und Systemaktualisierung) bedeutet einiges an Aufwand.

Einen Aufwand, den wir ohne jegliche Bezahlung erbracht haben, weil wir vom kostenlosen TYPO3-System überzeugt waren und „etwas zurückgeben wollten.“

Auch wenn es im Web oft selbstverständlich erscheint, dass Webseitenbetreiber sich viel Mühe und Arbeit machen, ohne dafür eine Vergütung zu bekommen, ist das eigentlich gar nicht so selbstverständlich. Stellt euch einmal vor, euer Arbeitgeber würde von euch verlangen, monatelang kostenlos zu arbeiten…

Im Gegensatz zur TYPO3 Association, die laut eigenen Angaben im Jahre 2021 einen Umsatz von 2,67 Mio. Euro machte, fehlte uns schlicht und einfach das Kapital, um für unser TYPO3 Handbuch für Redakteure regelmäßig Versionen für die aktuellsten TYPO3-Versionen zu erstellen. Trotzdem zeigen unsere Besucherzahlen, dass unser TYPO3 Handbuch nach wie vor über eine große Akzeptanz verfügte.

Kann es sich die TYPO3 Association leisten, seine Community zu vergraulen?

Offenbar ist man dort der Ansicht, dass dies kein Problem darstellt. Es wurde engagiert darauf gedrungen, dass wir unser TYPO3 Handbuch abschalten.

Vielleicht geht die TYPO3 Association davon aus, dass sie bei einem Cashflow von 2,67 Mio. Euro pro Jahr (lt. eigenen Angaben auf Seite 27 des Protokolls der Generalversammlung 2022) nicht mehr auf die Unterstützung der Community angewiesen ist.

Warum bietet die T3-Association keine deutschsprachigen TYPO3 Handbücher an?

Im Gegensatz zu den Handbüchern der TYPO3 Association, welche nur auf Englisch verfügbar sind, war unser TYPO3 Handbuch für Redakteure auf Deutsch verfasst. Da das TYPO3-CMS im deutschsprachigen Raum mit Abstand die größte Verbreitung hat, macht dies auch Sinn.

Umso bedauerlicher ist es, dass wir das Handbuch offline nehmen mussten und die offiziellen Dokumentationen nur auf Englisch bereitgestellt werden. Wer nicht so gut Englisch kann, „muss leider draußen bleiben.“

Sind die „hauseigenen“ Anleitungen von TYPO3 gut?
Teils ja, teils nein.
Wer englischer Muttersprachler ist oder über sehr gute englische Sprachkenntnisse verfügt und darüber hinaus noch passionierter Programmierer ist, kommt mit den englischsprachigen Anleitungen sicherlich gut zurecht.

Oft findet man bei Drittanbietern jedoch bessere (und auch deutschsprachige) Anleitungen und Hilfen.

Ein Beispiel: viele Webdesigner dürften nach der Einführung von Symfony Probleme gehabt haben, die neue Art der Condition-Integration zu verstehen und umzusetzen. Die unseres Erachtens mit Abstand beste Anleitung, die zudem auch deutschsprachig ist, stellt nicht TYPO3, sondern Clickstorm zur Verfügung.

An erster Stelle (Stand 04.2024) listet Google bei der Suche nach „anleitung symfony typo3“ die Anleitung von TYPO3 auf:
https://docs.typo3.org/m/typo3/reference-coreapi/11.5/en-us/ApiOverview/SymfonyExpressionLanguage/Index.html

Hand aufs Herz: diese Anleitung ist doch auch für einen weniger passionierten TYPO3-Fachman „einfach und problemlos verständlich“ – oder?

Clickstorm folgt auf Platz 2 mit einer (für Webdesigner, die mit TypoScript die neuen Conditions umsetzen wollen) sehr viel besseren Anleitung: https://www.clickstorm.de/blog/typoscript-conditions-symfony-expression-language/

Es bleibt zu hoffen, dass solche guten Anleitungen wie die von Clickstorm erhalten bleiben und neue gute Anleitungen geschrieben werden.

Ist TYPO3 zu kompliziert?

TYPO3 war von Beginn an ein anspruchsvolles CMS-System, konnte aber – nach einer entsprechenden Einarbeitung – auch von engagierten Privatpersonen und kleinen Agenturen genutzt werden.

Betrachten wir die Entwicklung des TYPO3-CMS-Systems, so bekommen wir den Eindruck, dass es zunehmend hochkarätigen Entwicklern als Spielwiese für die Integration der allerneusten und modernsten Technik dient.

Einerseits ist es gut, wenn ein CMS-System auf dem neuesten Stand der Technik gehalten wird und es ist spannend, was alles möglich ist. Andererseits ist es für Privatpersonen und kleine Web-Agenturen, die keinen eigenen Programmierer zu Hand haben bzw. beschäftigen können aufgrund der immer komplexer werdenden Anforderungen kaum noch möglich, TYPO3-Websites umzusetzen.

Diese Entwicklung trägt dazu bei, dass Webdesigner zunehmend mit TYPO3 fremdeln. Sie wollen für ihre Kunden attraktive Webseiten in einem vernünftigen Zeitrahmen gestalten (und in der Regel nicht umständlich programmieren). Und gerade das Gros der kleineren Agenturen steht meist unter dem Druck, preislich attraktive Angebote unterbreiten zu müssen, um konkurrenzfähig zu sein. Dazu ist es erforderlich, dass die Realisation des Webauftritts und die späteren Systemaktualisierungen nicht zu zeitaufwendig und damit zugleich zu teuer werden.

Die immer weiter zunehmende Komplexität von TYPO3 ist sicherlich ein Grund, warum immer mehr TYPO3-Websites auf dem Bootstrap-Template basieren. Ohne das Framework von Sven Wappler könnten viele Webentwickler gar keine TYPO3-Websites mehr realisieren.

Wird TYPO3 immer weniger genutzt? / Steht TYPO3 vor dem Aus?

Alternative und einfacher zu bedienende CMS-System sind seit Jahren auf dem Vormarsch.

Wir kennen keine aktuellen Zahlen, inwieweit dies die Marktposition von TYPO3 schwächt. Folgendes ist uns aber aufgefallen: unser – nunmehr auf Betreiben der TYPO3 Association abgeschaltetes – TYPO3 Handbuch für Redakteure wurde seit vielen Jahren unverändert gut bei Google gerankt. Da die meisten Besucher über Google kommen, müssten die Besucherzahlen also einigermaßen konstant bleiben.

Tatsächlich ist es aber so, dass sich die Zahl der Besucher und somit auch interessierter Anwender in den letzten 5 Jahren von rund 60.000 Besuchern in 2019 auf (hochgerechnet) ca. 20.000 Besucher in 2024 reduziert hat. Das entspricht einem Rückgang um 2/3 bzw. um ca. 60-70%. Ein Zeichen dafür, dass TYPO3 möglicherweise an Popularität einbüßt.

Umso wichtiger wäre es, auf eine starke Community und viele Unterstützer zu setzen, die Anleitungen schreiben und Hilfestellung geben. Leider zeigen unsere eigenen Erfahrungen, dass der Trend scheinbar in die entgegengesetzte Richtung geht.

Ist TYPO3 alternativlos? / Gute Alternativen zu TYPO3

TYPO3 ist ein gutes und professionelles CMS-System.
Gleichzeitig muss man jedoch bedenken, dass TYPO3 aus technischer Sicht von Beginn an komplex war. Wer damit eine Website erstellen wollte, musste sich zunächst die Scriptsprache TypoScript aneignen (und anderes mehr).

Im Laufe der Jahre wurde das System immer komplexer. Ob FLUID oder SYMFONY, es kam immer mehr moderne und leider auch komplizierte Technik hinzu. Nur, wer sich intensiv mit TYPO3 auseinandersetzte, war noch – bzw. weiterhin – in der Lage, mit diesem System eine Website zu erstellen.

Sicherlich ein Grund, warum immer mehr TYPO3-Websites auf dem Bootstrap-Template basieren. Ohne das Framework von Sven Wappler wäre die TYPO3-Landschaft wohl noch viel stärker ausgedünnt.

Man muss klar sagen, dass es gute und sehr viel einfacher zu bedienende Alternativen zu TYPO3 gibt. Das Open Source CMS Contao stellt ebenso eine Alternativ da wie Joomla, WordPress oder Drupal.

Umso wichtiger wäre es für TYPO3, sich möglichst viel Unterstützung zu sichern, statt die vorhandenen Unterstützer vor den Kopf zu stoßen.

Ist TYPO3 zu teuer?

TYPO3 ist kostenlos. – Wirklich?
Wer schon einmal ein Major Upgrade von TYPO3 gemacht hat, weiß, wie aufwendig das ist. Insbesondere dann, wenn das System schon etwas älter ist und mehrere Major-Versionen Schritt-für-Schritt aktualisiert werden müssen und/oder die Website viele bzw. für neuere T3-Versionen inkompatible Extensions im Einsatz hat. Schnell können für ein Major Upgrade mehrere Tage oder gar Wochen Aufwand anfallen.

Den Zeitaufwand können (oder wollen) viele Kunden den Agenturen nicht bezahlen, entsprechend groß ist die Zahl veralteter TYPO3-Systeme.

Ein Major Update einer WordPress-Website ist im Vergleich dazu der reinste Spaziergang. Natürlich ist auch hier ein gewisses Know-how erforderlich, aber das Upgrade lässt sich in der Regel in einem Bruchteil der Zeit realisieren, die für das Upgrade eines TYPO3-Systems erforderlich ist.

TYPO3 Handbuch - Aufwand

Muss das sein?
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Wir wissen es nicht.
Vielleicht kennt jemand die Antwort – vielleicht einer von euch?

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